Ein Jahr im Zeichen von KI, Lehre und Forschung – Rückblick und Ausblick 2025

Liebe DHBW-Familie,

die vergangenen zwölf Monate waren ausgesprochen inspirierend, kreativ und produktiv. Auch international hat sich viel bewegt: Wir waren aktiv unterwegs, haben Sichtbarkeit gewonnen und wertvolle Kontakte geknüpft.
Gerne möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick geben, wohin mich diese Reise geführt hat und welche spannenden Erfahrungen und Erkenntnisse daraus entstanden sind.

Kurz vor Weihnachten war ich an der Universität Lettland als Gastdozentin an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik sowie an der Fakultät für Bildungswissenschaften und Psychologie eingeladen. Dort habe ich zwei Lehrveranstaltungen für Studierende angeboten, zu den Themen KI-Kompetenzen und Künstliche Intelligenz im wissenschaftlichen Schreiben, sowie einen Workshop für Professor*innen beider Fakultäten durchgeführt.

Darüber hinaus habe ich eine internationale Studie durchgeführt, in der Professor*innen aus Deutschland, Griechenland, Spanien und Lettland interviewt wurden. Ziel war es, Kriterien für die Integration von KI in Curricula zu erforschen. Das daraus entstandene Paper ist bereits angenommen und wird bald publiziert.

Auf Grundlage dieser Ergebnisse habe ich ein didaktisch fundiertes Lehrkonzept entwickelt, das die Vermittlung von KI-Kompetenzen interdisziplinär und praxisnah ermöglicht. Aktuelle Forschung verdeutlicht, dass die Integration von Künstlicher Intelligenz in alle Curricula keine Option, sondern eine Notwendigkeit ist. Mein Ziel ist es daher, die DHBW in diesem Bereich als innovative Vorreiterin zu positionieren und unsere Studierenden gezielt auf die zukünftige akademische und berufliche Praxis im Umgang mit KI vorzubereiten. Das wissenschaftliche Schreiben bleibt davon natürlich nicht unberührt. Unter dem Titel “Bridging AI Literacy, the AI Act, and Academia” durfte ich meine Arbeit auf der Conference on Education an der Sorbonne in Paris vorstellen.

Auf dem „Symposium on Artificial Intelligence in Education“ in Lissabon habe ich das Konzept “A Student-Centered Approach for AI-Integration in European Higher Education” präsentiert.

Und zuletzt bei der größten bildungswissenschaftlichen Konferenz Europas, der EARLI & JURE in Graz, stellte ich meine Forschung unter dem Titel “Artificial Intelligence in Higher Education and Curriculum Adaptation” vor und war zugleich als Reviewerin aktiv.

Diese Aktivitäten haben unsere internationale Sichtbarkeit und Vernetzung spürbar gestärkt. Die American University, die University of Malaysia, die United Nations und die University of Hong Kong haben Interesse an unseren Initiativen gezeigt und die DHBW ausdrücklich gelobt. Daraus sind bereits neue Kooperationen und Veranstaltungen entstanden, über die ich Sie demnächst gesondert informiere.

Die positive Resonanz bestärkt mich darin, unsere Studien und Initiativen konsequent weiterzuentwickeln. Besonders interessant ist, dass inzwischen zahlreiche Universitäten vergleichbare Projekte initiieren, ein deutliches Indiz für die wissenschaftliche und bildungspolitische Relevanz des Themas. Die Universität Zürich initiiert ab März 2026 ein internationales Projekt zur Definition von Kriterien für die Integration von KI in der Hochschullehre, ein Themenfeld, an dem ich bereits zuvor gearbeitet habe. Mein im März 2025 eingereichtes Paper befasst sich mit der Entwicklung und empirischen Untersuchung solcher Kriterien und liefert damit frühzeitig Impulse für die internationale Diskussion. Auch die Universität Kopenhagen kündigte kürzlich die Durchführung einer longitudinalen empirischen Studie zur Integration von KI in der Hochschullehre an. Dieses Thema habe ich bereits aufgegriffen und im Oktober 2025 ein Paper dazu eingereicht, das den Einfluss von KI-Unterstützung auf den Lernzuwachs sowie auf kognitive, motivationale und metakognitive Prozesse untersucht.

Die Planungen für 2026 sind bereits in vollem Gange! Neue Kooperationen, Veranstaltungen und spannende Projekte stehen bevor. Ich freue mich darauf, Sie mitzunehmen und bald wieder darüber zu berichten.

Herzliche Grüße

Chrysanthi Melanou

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